Um dauerhaften Fortschritt zu erfahren, bedarf es einer objektiven Selbstreflexion seiner eigenen Leistungen. Hierzu gehört auch, dass man seinen eigenen Fehlern positiv gegenübersteht, diese bewertet und hierdurch seine Leistung steigert.
Auf einem unserer Shirts steht "No Luck - Just Skill"... und genau diesem Slogan folgend, sollte die Trainingsgestaltung erfolgen. Der individuelle Erfolg der Trainierenden sollte nicht dem Zufall überlassen sein, sondern auf der analytischen Bewertung der festgestellten Leistungen basieren.
Der Begriff Erfolg bezeichnet das Erreichen gesetzter Ziele. Zur Umsetzung von Zielen in Ergebnisse bedarf es der Umsetzungskompetenz.
Ein Scheinerfolg hingegen ist ein Ergebnis, das zunächst als Erfolg wahrgenommen wird, jedoch sich im Nachhinein als Misserfolg erweist.
No Luck - Just Skill.
Vergleicht man Wettkampfsport mit Selbstschutzkonzepten, so fällt schnell auf, dass diese sehr häufig durch unterschiedliche Motivationen zur Trainingsteilnahme begründet sind.
Wettkämpfer möchten sich mit einem Kontrahenten an einem bestimmten Tag messen. Teilnehmer von Selbstschutzkonzepten hingegen, möchten sich bestenfalls an einem nicht näher zu bestimmenden Tag vor einem aggressiven oder gewalttätigen Übergriff schützen.
Pauschal gesagt, ist die Leistung und der Erfolg der Trainierenden sowie der Trainer im Wettkampfsport messbar. Ein Fehlverhalten wird durch einen Verlust eines Kampfes getadelt und dieser Fehler kann auch sachlich analysiert und im Nachgang behoben werden. Die Leistung eines Kämpfers wird im Idealfall hierdurch gesteigert und eine Beurteilung der entwickelten Fähigkeiten kann in einem der nächsten Wettkämpfe bewertet werden.
Im Selbstschutztraining ist dieses nicht so. Einer der schwerwiegenden Fehler, die wir auf unseren Ausbildungsreisen immer wieder feststellen, das der Erfolg der Trainingsteilnehmer gefüttert wird.
Wir füttern niemals den Erfolg.
Ganz deutlich ist das Füttern des Erfolges zu beobachten, wenn kleine und leichte Trainingsteilnehmerinnen plötzlich größere und wesentlich schwerere Trainingsteilnehmer auf der Fläche dominieren. Hier beobachtet man, dass die eigentlich dominante Person sich der Verteidigungshandlung anpasst. Man beugt sich teilweise vor, dreht sich auch bei fehlerhafter oder nicht wirklich umsetzbarer Technik weg oder lässt sich irgendwann einfach zu Boden fallen. Gesteigert wird dieses nur noch, wenn der Trainer oder der dominante Trainingspartner die auszuführenden Techniken zurufen und somit jegliche individuelle Entwicklung unterbinden.
Ausgehend von der Begrifflichkeit des Erfolges werden hier Ziele im Nahkampf erreicht. Betrachtet man das Geschehene aber objektiv, so fehlt es in diesen Szenarien an der Umsetzungskompetenz.
Man kann hier auch von einem Scheinerfolg ausgehen, da das Ergebnis lediglich innerhalb dieser Szenarien innerhalb des vorhandenen Teilnehmerkreises als Erfolg wahrgenommen werden kann.
Mit unserem Konzept "same, same... and a little bit different"und "Fight Like An Amazon" versuchen wir genau diese Fehler zu korrigieren.
Fehler sind hier innerhalb aller drei Rollen feststellbar.
- der Trainer, der dieses so unterrichtet oder ein Fehltverhalten nicht unterbindet
- der dominante Partner, der dieses passive, statische Fehlverhalten ausübt
- der nicht-dominate Partner, der nicht wahrnimmt, dass die eigene Umsetzungskompetenz fehlt
same, same... and a little bit different
Alle drei Rollen müssen korrigiert und mögliche Umsetzungskompetenzen geschaffen werden - raus aus der Scheinwelt.
Sprechen wir über Fehlerkulturen, so müssen wir diese in allen Bereichen suchen.
...hierzu aber später mehr.