Mit Beginn unseres Selbstschutztrainings im Jahre 2005 hätte niemand von uns vermutet, dass die ersten Ideen und Umsetzungen in einer kleinen Halle in einem Hinterhof dazu führen, dass wir unsere Seminare und Ausbildungen mit folgender Gegebenheit bewerben:
"Seit 2015 haben über 350 Trainerinnen und Trainer aus dem privaten, behördlichen und militärischen Bereich erfolgreich unsere Zertifizierungen besucht und die erhaltenen Rückmeldungen über reale Konfrontationen bestätigen unser bisher einmaliges Ausbildungskonzept anhand eines professionell strukturierten und individuell situativ umsetzbaren Gameplans.
Hiermit stellt unser Vorgehen eines der erfolgreichsten Programme im deutschsprachigen und europäischen Raum dar."
...haben über 350 Trainerinnen und Trainer aus dem privaten, behördlichen und militärischen Bereich unsere Zertifizierungen erfolgreich besucht...
Unabhängig davon, ob zum Beispiel etwas bei einer anderen Person das Fass zum Überlaufen bringt "good guy on a bad day", eine Person in einem psychischen Ausnahmezustand ist oder eine Täterin und/oder Täter gezielt und bewusst eine Straftat zum Nachteil der eigenen Person ausüben möchte, erfährt man Stress.
Gerade bei letzterem Personenkreis sollte man sich innerhalb des Trainings bewusst werden, dass Täterinnen und/oder Täter im Rahmen der Ausübung einer Straftat das Opfer keinen positiven Moment erfahren lassen und viele Möglichkeiten der Deeskalation und Kommunikation nur bedingt greifen können.
Selbstschutztraining soll die Handhabung von situativer Aggression und Gewalt verbessern, aber niemals sind die Opfer der Grund einer Straftat, sondern ausnahmslos die Täterinnen und/oder Täter.
Ein anderweitiger Referent eines größeren Symposiums bezeichnete vor wenigen Wochen Gewalttäter als "eine Art Krebsgeschwür für die friedliebende Gesellschaft". Auch wenn diese Formulierung im ersten Moment sehr krass oder negativ erscheinen mag, sollte man dennoch potentielle Täterinnen und Täter von Gewalttaten genauso betrachten - negativ.
Die Verfolgung von Straftaten obliegt ähnlich der Behandlung von schwerwiegenden Krankheiten anderen Institutionen und Organen, aber dennoch kann auch hier im Rahmen der Eigenverantwortung auf das persönliche Wohlergehen und die persönliche Unversehrtheit geachtet werden. Ein professionelles Selbstschutztraining sollte die Wertigkeit der Erkennung und Meidung von möglichen strafbaren Handlungen zum Nachteil der eigenen Person forcieren und im Training bewusst bedenken.
Gewalt verfolgt verschiedene Ziele, gleichwohl werden wir hierdurch massivem Stress ausgesetzt.
Die mit Aggression und Gewalt einhergehenden Stressauslöser, sogenannte Stressoren, können wir im Training nur bedingt simulieren. Es ist davon auszugehen, dass ein Training mit scharfen Klingen die Verletzungsgefahr drastisch erhöhen würde. Zum anderen hätte diese oder eine derartige Simulation zur Folge, dass sich die Trainingsteilnehmerinnen und -teilnehmer eine Form von Gewalt in ihren Alltag holen. Professionelles Selbstschutztraining soll bekanntlich vor Aggression und Gewalt schützen, nicht Gewalt erfahren lassen oder schlimmstenfalls hierdurch physische und psychische Traumata sowie Retraumatisierungen hervorrufen.
Wie schon 2015 in einem älteren Blog "Messerabwehr - Trainingsmesser? Manchmal Kopfsache?" geschrieben, erfahren wir seit 2005 positive Rückmeldungen und Bestätigung der Trainingsprogression durch unsere Wahl verschiedener Trainingsmesser.
Aber auch wir durften innerhalb der vergangen Jahre lernen, welches Trainingsmesser für welche Art der Trainingsgestaltung genutzt werden sollte und wann das Trainingsmesser aufgrund von Dynamik und Druck zur Verhinderung von möglichen Verletzungen gewechselt werden sollte.
An dieser Stelle sei nochmals betont, dass wir keine scharfen Klingen im Training verwenden und aus Trainersicht hiervon auch dringend abraten.
Es gilt die Erkenntnisse und Erfahrungen unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den obigen Videosequenzen sowie anderer Videosequenzen aus unseren sozialen Medien so in das Training zu integrieren, dass hierdurch ein positiver Nutzen erlangt werden kann.
Unsere Videos dienen daher immer einem Einblick in unser Training, sollen aber auch zum Nachdenken und gegebenenfalls zum Übernehmen der Inhalte für das eigene Training motivieren.
Trainiert man die Handhabung von Aggression und Gewalt müssen hiermit verbundene physische und psychische Belastungen auch im Training berücksichtigt werden.
Auch muss durch die handelnde Trainerin oder Trainer sofort erkannt werden, wann eine teilnehmende Person mit der Wahl des Trainingsmessers noch überfordert ist oder aufgrund von Vorerfahrungen das Training nicht fortführen kann.
...jegliches Trainingsmesser muss im Training als echtes Messer verstanden werden.
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Trainingsmesser aus Gummi - aufgrund der weichen Beschaffenheit nicht für ein realitätsnahes Training geeignet. Keine realistische
Optik.
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Trainingmesser mit Schaumstoffüberzug - aufgrund des festen Kerns und des weichen Überzugs für jegliches Training geeignet. Gerade in Bezug auf
Dynamik und Druck. Keine realistische Optik.
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Trainingsmesser aus Aluminium - aufgrund der harten Beschaffenheit nicht für alle Übungsformen geeignet. Verletzungsgefahr bei Dynamik und Druck
besteht. Keine realistische Optik.
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Küchenmesser abgeschliffen - aufgrund der Beschaffenheit nicht für alle Übungsformen geeignet. Verletzungsgefahr bei Dynamik und Druck besteht.
Realistische Optik, wird als Küchenmesser wahrgenommen.
Trainingsintensität und Umsetzung erforderlicher Trainingsattribute wird gesteigert.
Manchmal sind es nun mal kleine Dinge, die im Training große Erfolge bewirken können.